Anlaufstellen für Pflegebedürftige und deren Angehörige

1. Ehrenamtliche Helfer

Beschreibung und Funktion: Ehrenamtliche Helfer spielen eine wichtige Rolle in der Unterstützung von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen. Sie bieten oft kostenlose oder kostengünstige Hilfe an und entlasten damit die Hauptpflegepersonen. Diese Hilfe kann in Form von Besuchen, Begleitung zu Arztterminen, Unterstützung im Haushalt oder einfach durch Gesellschaft und Gespräche erfolgen. Ehrenamtliche Helfer werden häufig durch Wohlfahrtsverbände, Kirchengemeinden oder spezielle Vereine vermittelt.

Beispiele für Organisationen:

  • Caritas: Bietet zahlreiche ehrenamtliche Programme an, darunter Besuchsdienste und Unterstützung im Alltag.
  • Deutsches Rotes Kreuz (DRK): Organisiert Nachbarschaftshilfe und ehrenamtliche Betreuung.
  • Diakonie: Vermittelt Ehrenamtliche für verschiedene Hilfsdienste.

2. Pflegestützpunkte

Beschreibung und Funktion: Pflegestützpunkte sind zentrale Beratungs- und Koordinierungsstellen für Pflegebedürftige und deren Angehörige. Sie bieten umfassende Beratung zu allen Fragen rund um die Pflege, helfen bei der Organisation und Vermittlung von Pflegeleistungen und unterstützen bei der Antragstellung für Pflegegrade und andere Leistungen. Die Beratung ist unabhängig und kostenlos und soll dazu beitragen, die Versorgung der Pflegebedürftigen zu verbessern und die Angehörigen zu entlasten.

Leistungen im Detail:

  • Individuelle Beratung: Information über Pflegeleistungen, Finanzierungsmöglichkeiten und Hilfsangebote.
  • Koordination von Pflegeleistungen: Unterstützung bei der Suche und Vermittlung von Pflegediensten, Tagespflegeeinrichtungen und anderen Pflegeeinrichtungen.
  • Antragstellung: Hilfe beim Ausfüllen und Einreichen von Anträgen für Pflegegrade, Pflegehilfsmittel und andere Leistungen.
  • Schulungen: Angebote von Pflegekursen und Schulungen für pflegende Angehörige.

Beispiele für Pflegestützpunkte:

  • Pflegestützpunkte in Nordrhein-Westfalen: Diese sind flächendeckend in vielen Städten und Gemeinden vertreten.
  • Pflegestützpunkte Berlin: Bieten umfassende Beratung und Unterstützung in der Hauptstadtregion.

3. Tagespflegeeinrichtungen

Beschreibung und Funktion: Tagespflegeeinrichtungen bieten Pflegebedürftigen tagsüber Betreuung und Pflege, während sie abends und nachts zu Hause bleiben. Diese Form der Pflege entlastet pflegende Angehörige, die tagsüber berufstätig sind oder einfach eine Auszeit benötigen. In Tagespflegeeinrichtungen erhalten Pflegebedürftige nicht nur Pflege und medizinische Versorgung, sondern auch soziale Betreuung und die Möglichkeit zur Teilnahme an verschiedenen Aktivitäten.

Leistungen im Detail:

  • Tägliche Betreuung und Pflege: Unterstützung bei der Körperpflege, Ernährung und Mobilität.
  • Medizinische Versorgung: Medikamentengabe, Wundversorgung und andere medizinische Maßnahmen.
  • Therapeutische Angebote: Physiotherapie, Ergotherapie und weitere therapeutische Maßnahmen.
  • Soziale Aktivitäten: Gruppenaktivitäten, Spiele, Ausflüge und kulturelle Veranstaltungen zur Förderung der sozialen Interaktion und zur Aktivierung.
  • Transportdienste: Abhol- und Bringdienste, die sicherstellen, dass die Pflegebedürftigen sicher zur Einrichtung und wieder nach Hause gelangen.

Beispiele für Tagespflegeeinrichtungen:

  • AWO Tagespflegeeinrichtungen: Bieten umfassende Betreuungs- und Pflegeleistungen in vielen Städten.
  • Tagespflege des DRK: In vielen Regionen verfügbar und bietet professionelle Pflege und soziale Betreuung.

4. Ambulante Pflegedienste

Beschreibung und Funktion: Ambulante Pflegedienste bieten professionelle Pflege und Unterstützung direkt im häuslichen Umfeld der Pflegebedürftigen. Sie übernehmen Aufgaben, die von der medizinischen Versorgung über die Körperpflege bis hin zur Unterstützung im Haushalt reichen. Diese Dienste sind besonders wichtig, um eine selbstständige Lebensführung zu Hause zu ermöglichen und die pflegenden Angehörigen zu entlasten.

Leistungen im Detail:

  • Grundpflege: Unterstützung bei der Körperpflege, Ernährung und Mobilität.
  • Behandlungspflege: Medizinische Maßnahmen wie Medikamentengabe, Injektionen und Wundversorgung.
  • Hauswirtschaftliche Hilfe: Unterstützung bei der Haushaltsführung, Einkaufen und Kochen.
  • Pflegeberatung: Beratung der Pflegebedürftigen und Angehörigen zu Pflegefragen und Organisation der Pflege.

Beispiele für ambulante Pflegedienste:

  • Ambulante Pflegedienste der Caritas: Bieten ein breites Spektrum an Pflege- und Betreuungsleistungen.
  • Ambulante Pflegedienste des DRK: Umfassende Pflege- und Versorgungsangebote für Pflegebedürftige in ihrer häuslichen Umgebung.

5. Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen

Beschreibung und Funktion: Selbsthilfegruppen bieten pflegenden Angehörigen und Pflegebedürftigen die Möglichkeit zum Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung. Diese Gruppen können wertvolle Tipps und emotionale Unterstützung bieten und helfen, Isolation zu vermeiden. Beratungsstellen bieten zusätzlich professionelle Unterstützung und Beratung zu spezifischen Themen rund um die Pflege.

Leistungen im Detail:

  • Erfahrungsaustausch: Austausch von Erfahrungen und Tipps unter Gleichgesinnten.
  • Emotionale Unterstützung: Gemeinsames Bewältigen von Herausforderungen und emotionaler Belastung.
  • Fachliche Beratung: Professionelle Beratung zu Pflegefragen, rechtlichen und finanziellen Aspekten.

Beispiele für Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen:

  • Selbsthilfegruppen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft: Unterstützung für Angehörige von Demenzkranken.
  • Pflegeberatungsstellen der Diakonie: Bieten umfassende Beratung und Unterstützung für pflegende Angehörige.
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